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Unsere Geschichte: Wie der Finger Gottes mit uns und durch uns die

Heilsgeschichte in den Sand des Raums und der Zeit schrieb

innerhalb des gegebenen politischen-gesellschaftlichen Rahmens

 

1./ 1955-1985: die die ersten 30 Jahre, die für die Kirche in Ungarn eine Zeit der Verfolgung war.

2./ 1985-2000: die Zeit der stetigen politischen Entspannung und die Zeit der Freiheit.

3./ 2000-unsere Tage: das Milieu der wertverlorenen, desorientierten Verbrauchergesellschaft.


1./ 1955-1985 „TREU IST GOTT, durch den ihr berufen worden seid zur Gemeinschaft

mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.” (1Kor1,9)


Der treue Gott – wie seit den Anfängen der Geschichte vielerorts – beruft in seine Nachfolge, zu seinem Lobpreis, zu seinem Dienst und zum Ordensleben unabhängig von den äußeren Gegebenheiten.Történetünk

Nachdem am 8. September 1955 die Tätigkeit der Orden verboten worden war, haben unter der Leitung einer Zisterzienserin mit ewigen Gelübden, Tímár Ágnes, drei junge Mädchen gemeinsam in ihrem gemieteten Zimmer in Budapest — ohne jegliche äußere Voraussetzungen und Möglichkeiten zum monastischen Leben — ihr Ordensleben begonnen. Sie ließen sich dabei vom Evangelium und von der Regel des Heiligen Benedikt leiten. Denn gibt es irgendetwas, was die rufende Liebe Gottes behindern kann? Und gibt es irgendetwas, was die Erwiderung, die Antwort der berufenen Person verbieten kann? Gott bleibt immer derselbe, und ein ihm geweihtes Leben muss immer unter den Bedingungen einer sich ständig ändernden Welt gelebt werden.
Der Name der Gemeinschaft lautete, da es im Zisterzienserorden üblich ist, die Klöster dem Schutz der Muttergottes zu empfehlen — Boldogasszony Háza (Haus der heiligen Jungfrau), Abkürzung: BH. Die Schwestern haben es von Anfang an als ihren ersten Auftrag betrachtet, dass „in Ungarn das gemeinsame liturgische Gebet der monastischen Ordensleute, das Chorgebet, nicht aufhört”.

Történetünk

6/7. Februar 1961: die erste Verhaftung, das erste Gefängnis. „Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt.” (1 Kor 10,13)

In der Welle der Schauprozesse von 1961 wurde die Vorsteherin der Gemeinschaft zusammen mit drei anderen Schwestern verhaftet,

Történetünk

und in seiner eigenen Wohnung auch Pater Lénárd Ödön, der Seelsorger der Gemeinschaft war.
Von seiner Berufung her war Pater Ödön Piarist. Doch durften von seinem Orden zur kommunistischen Zeit nur ein limitierter Zahl Patres in Ungarn als Piaristen wirken, und er war nicht unter ihnen. Deshalb wohnte
er privat in einer Wohnung.

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Als die Hausdurchsuchung beendet war, haben die „draußen gebliebenen Schwestern” — für die Zeit der erzwungenen Abwesenheit der Vorsteherin — Mónika zum Vorsteherin erwählt. Somit hat sie die Verantwortung getragen, nicht nur für die draußen gebliebenen Mitglieder der Gemeinschaft, sondern auch für die Aufrechterhaltung der vollständigen inneren Einheit mit den Schwestern im Gefängnis.


Történetünk

Ein Zeichen dafür war der Kalender des Boldogasszony Háza, worin Tag für Tag eine der draußen gebliebenen Schwestern mit der Kennzeichnung der bis zur Entlassung noch fehlenden Tage ihr Tagewerk mit besonderer Liebe und mit einigen Gedanken für die Eingesperrten aufopferte.

Mónika hat ihr Leben für die Entlassung der Schwestern, die „drinnen” waren, Gott angeboten, und hat alles dafür getan, dass sie in Schicksalsgemeinschaft mit ihnen bleiben konnte. Gott hat ihr Lebensopfer angenommen. Sie starb am 13. Dezember 1962. Am 21. März 1963 haben alle, die wegen kirchlichen Angelegenheiten verurteilt worden sind, mit der allgemeinen Amnestie ihre Freiheit zurückgewonnen. Der 21. März ist der Festtag des Heiligen Benedikt und auch der Tag, an dem Monika geboren wurde.
Történetünk
Aus ihren Aufzeichnungen, aus ihrem Tagebuch — die im Jahre 1982 mit dem Vorwort von Hans Urs von Balthasar zuerst in deutscher Übersetzung, dann 1989 in französischer Sprache erschienen sind, gefolgt von der ungarischer Ausgabe im Jahre 1990 — lernen wir ihre Kämpfe, ihre geistliche Entwicklung, und ihre mit tiefem Glauben verbundene Liebe kennen. Im Jahre 1995 ist auch ihr Briefwechsel in französischer Übersetzung herausgegeben worden. Im Jahre 1996 ist das Tagebuch von Monika auch in italienischer Sprache erschienen.
Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt.(1Kor 10,13)

Nachdem die Schwestern, die im Gefängnis gewesen waren, wieder frei waren, ist der Gemeinschaft das Zusammensein in voller Anzahl nahezu unmöglich geworden. Vom Sommer 1963 an wohnten 3-4 Schwestern in Untermiete in den ländlichen Städten Ungarns — in Miskolc, Tarján, Komló, Veszprém, Szeged — mit einem Zentrum in Budapest. Sie beteten gemeinsam, und lebten das mühevolle Leben der einfachen, arbeitenden Menschen. Das im Leben wurzelnde Gebet und das im Gebet wurzelnde Leben waren Kennzeichen ihrer kontemplativen Berufung. Das gemeinsame Ideal stärkte und festigte ihre Verbundenheit: „Ordensleben leben hier und heute, wie es möglich ist”, war ihr Motto. Sie pflegten aber auch die regelmäßigen Zusammenkünfte, die Besuche, das Auswechseln der Mitglieder in den kleinen Gruppen, und das Bestreben, je nach Möglichkeit die großen liturgischen Zeiten gemeinsam zu feiern und zu erleben.

Történetünk19. April 1966. Zweite Zeit im Gefängnis. Lénárd Ödön und Tímár Ágnes wurden im zweiten kirchenfeindlichen Prozess von 1966 wegen „der Vorbereitung einer Verschwörung”, und vielmehr wegen „der aktiven Teilnahme an einer Organisierung, die auf den Umsturz der bürgerlichen, demokratischen Staatsordnung zielte”, verurteilt. Ihre „Mitverbrecher” — die Mitglieder der Gemeinschaft — werden in der Anklageschrift mit Namen genannt. Im Vorwort des Tagebuchs von Monika erinnert sich Tímár Ágnes an die Zeit des Gefängnisses mit folgenden Worten: Wir beteten füreinander um Gnade, und das gab uns Kraft. Die Verurteilten konnten mit Hilfe der Treue der zu Hause Gebliebenen standhalten. Auch die zu Hause Gebliebenen konnten die Folgen der Verfolgung, des Verfolgt-seins am eigenen Leib erleben, und nach dem Glauben der Urkirche war ihr Leben in der Verfolgung Samen neuen Lebens.”. (1989. IX. 26.)

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Nach der Entlassung von Tímár Ágnes  im Herbst 1968 Történetünkhat die Gemeinschaft einen stillen Ort gesucht, wo sie sich durch das gemeinsame Gebet und geschwisterliche Liebe ungestört stärken konnten.

Der Hügelhang des Börzsöny-Gebirges hat sie aufgenommen, und ein kleines Holzhaus war das „erste Kloster”.

 



Das erste Steinhaus wurde im Jahre 1982-84 in Kismaros aufgebaut. Történetünk

Történetünk


Dieses „Familienhaus” diente den Schwestern jahrelang als
„zweites Kloster”.

 



Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt.

(1Kor 10,13)

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2./ 1985-2000 Gott, der euch beruft, ist treu.

(1Thess 5,24)    

In der Zeit der kontinuierlichen politischen Mäßigung - aber noch vor der Wende - erfolgte die offizielle Anerkennung und kirchenrechtliche Regelung der Existenz der Gemeinschaft:

Am 14. August 1987 hat der Zisterzienserorden die Gemeinschaft der Schwestern durch den Generalabt des Zisterzienserordens, Dr. Zakar­ Polikárp, als Zisterzienserinnenkloster angenommen, als Priorat „sui iuris”.

1993: wurde das Kloster zur Abtei erhoben, und seine erste Äbtissin, Dr. Tímár Ágnes wurde zur Äbtissin geweiht und eingesetzt.

1996: wurde die Abtei Mitglied der Kongregation von Zirc.

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Die weiße und rote Farbe des Wappens der Abtei deutet auf die weißen und roten Bänder hin, die in der Zeit der Verfolgung das Ordenskleid ersetzten. Das schwarze und weiße Feld deutet den Wechsel des Lichtes und des Schattens in unserem Leben an, und auch unseren Zisterzienserhabit. Das innere und äußere Wappenschild drückt die Zugehörigkeit zum Zisterzienserorden und zur Kirche aus.
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Als Antwort auf die Zeichen der Zeit begann im Jahre 1990 der Bau unseres jetzigen Klosters. Die neuen Aufgaben waren anfordernd und schwer, aber in der Kraft des Heiligen Geistes haben sie auch zum Wachstum der inneren Einheit der Gemeinschaft beigetragen. Am Festtag der Kirchweihe – am 17. April 1999 – hat Äbtissin Tímár Ágnes davon mit folgenden Worten Zeugnis abgelegt: Die Werkführerin war bis zum Ende ich selber, was jedoch nur möglich war, weil die ganze Gemeinschaft wie eine einzige Person die Aufgaben in tiefste Einheit getragen und geteilt hat”.

Történetünk
Die zisterzienserische Einfachheit der Kirche: die weißen Wände ohne Ornamentik, das von Morgen bis zum Abend hineinströmendes Licht durch die dreifach gegliederten Fenster – alles leitet die Blicke der gottsuchenden Menschen auf das Wesentliche hin. Der Kaiserstil des offenen Dachstuhls aus Holz – dem Gesetz der Gravitation widersprechend – zieht nicht nach unten, sondern nach oben.Unsere Geschichte

Gott, der euch beruft, ist treu.(1Thess 5,24)

 


 


3./
Von 2000 bis zu unseren Tagen: Auch wir wollen dem Herrn dienen;

denn er ist unser Gott (Jos 24,18)

Im Leben aller Ordensgemeinschaften bedeutet der Wechsel der Vorsteherin einen großen und bedeutenden Wendepunkt, vor allem aber dann, wenn dies seit der Gründung zum ersten Mal erfolgt. Dr. Tímár Ágnes ist, nachdem sie das in der Konstitution festgelegte Lebensalter erreicht hatte, von ihrem Amt als Äbtissin zurückgetreten. Das Konventkapitel hat am 31. Januar 2003 in der Person von Dr. Horváth Olga Történetünk eine neue Äbtissin erwählt, die nach der Wahl durch den Pater Immediatus des Klosters, Dr. Zakar Polikárp, Erzabt von Zirc und Präses der Zircer Kongregation, in ihr Amt eingesetzt wurde.

Nachdem die Steingebäude des Klosters fertig gebaut sind, ist nun die Bereicherung und das Ordnen der lebendigen Bausteine unsere Aufgabe. Jede Berufung verkündet die Treue und die Liebe Gottes, denn „Er hat uns zuerst geliebt— und wartet darauf, dass unsere treue Liebe Ihm täglich eine Antwort auf seine eigene Liebe gibt.

 

Im Jahre 2005 hat die Gemeinschaft für ihr 50- jähriges Dasein Dank gesagt. Kardinal Augustinus Mayer – ehemaliger Sekretär der vatikanischen Ordenskongregation, von dem die GemeinschaftTörténetünk

im Februar 1978

Történetünk und im Jahre 1983

durch die Vermittlung des französischen Arbeiterpriesters J. Loew eine offizielle Ermutigung bekommen hat – schrieb der Äbtissin Dr. Horváth Olga aus diesem Anlass folgende Zeilen:

Ehrwürdige Mutter Äbtissin,

Történetünk ein Faltblatt, das mir vor einigen Tagen zuging, berichtet mir mit wenigen Worten und mit einige für sich sprechenden Fotografien vom Weg Ihrer Gemeinschaft, die nun auf fünfzig Jahre ihres Bestehens zurückblicken kann.

Ich wusste seinerzeit von den schwierigen Anfängen Ihrer Gemeinschaft und durfte die Bemühungen von Mutter Agnes viele Jahre hindurch im Geiste begleiten. Nun freue ich mich über das, was Gott im Laufe der Jahrzehnte unter den Mühen und Opfern der Schwestern hat wachsen lassen, und ich danke Ihm mit Ihnen allen für die Wunder seiner Gnade.

Aber auch Ihnen und allen Mitschwestern möchte ich danken für die Treue, mit der Sie unter Schwierigkeiten auf dem Weg geblieben sind, auf den Er Sie gerufen hat. Möge Seine Liebe und Treue Sie weiter begleiten und eine jede von Ihnen darin wachsen lassen, so daß das Kloster als Ganzes eine Quelle des Segens für Ihre Umgebung, für Ihr Vaterland und für die ganze Kirche werde.

Darum bete ich und bleibe Ihnen verbunden in der Liebe Christi

mit herzlichen Segensgrüßen

A. Card. Mayer

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